Das Heliumauslassventil

Das Heliumauslassventil

Ein Heliumauslassventil ist eine technische Schutzfunktion, die erst dann relevant wird, wenn eine Taucheruhr in die extremen Bedingungen des Sättigungstauchens kommt. In den dort verwendeten Druckkammern atmen Taucher ein Helium-Sauerstoff-Gemisch. Helium ist so klein, dass es selbst hochwertige Dichtungen langsam passiert und in das Uhrengehäuse eindringt. Solange der Druck konstant bleibt, ist das kein Problem. Kritisch wird es erst beim Dekomprimieren: Der Außendruck sinkt schnell, der Innendruck in der Uhr bleibt jedoch zunächst hoch. Dieser Druckunterschied kann stark genug werden, um das Frontglas aus seiner Fassung zu drücken.

Hier greift das Heliumauslassventil. Es bietet dem eingeschlossenen Gas einen kontrollierten Fluchtweg. Je nach Konstruktion öffnet der Träger das Ventil selbst oder eine kleine Feder öffnet automatisch, sobald der Innendruck einen definierten Schwellenwert überschreitet. Das Ergebnis ist ein sicherer Druckausgleich, der sowohl Gehäuse als auch Uhrwerk vor Schäden bewahrt. Für Alltagstaucher bleibt diese Technik völlig ohne Nutzen. Ihr Zweck zeigt sich ausschließlich in den Tiefen professioneller Einsätze – dort aber ist sie entscheidend.

Ein anschauliches Beispiel ist die Squale Master. Sie wurde für genau diese Umgebung entwickelt, in der Uhr und Träger über viele Stunden künstlich unter Druck stehen. Das integrierte Heliumauslassventil ist kein dekoratives Detail, sondern ein funktionales Bauteil aus der Welt des echten Sättigungstauchens. Es zeigt, dass die Uhr nicht nur äußerlich wie ein Werkzeug wirkt, sondern im Kern für extremes Tauchen konstruiert wurde.

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